Schulworkshop – Lernen, Gestalten, Mitwirken

„Mobilität von morgen für Schüler heute erlebbar machen“ unter diesem Motto organisierten wir von ROSE zum ersten Mal einen Mobilitätsworkshop an einer Bocholter Schule. Ziel war es, im Zukunftsdialog Mobilitätsideen vorzustellen und mit den Schülern weiterzuentwickeln. 

Städte neu denken

Zusammen mit den Jugendlichen wurde während des zweitägigen Workshops diskutiert, wie sie sich eine lebenswerte Stadt in der Zukunft vorstellen und welche Rolle ihrer Meinung nach ein nachhaltiges Mobilitätssystem dabei spielt. Im gegenseitigen Austausch strebt ROSE an, Veränderungsansätze zu erarbeiten und die Wichtigkeit der Thematik in den Köpfen der Schüler zu verankern.

Mit Hilfe von Best-Practice-Beispielen aus Amsterdam, Groningen, Berlin und Paris wurde den Schülern veranschaulicht, wie Städte ihren begrenzten Raum umstrukturiert haben und welchen Einfluss diese Umstrukturierung auf den Lebensraum vor Ort hatte. Anhand von Vorher-Nachher Grafiken wurde ihnen aufgezeigt wie öffentliche Räume, die vorher exklusiv als Parkflächen oder als Fahrbahnen für Autos genutzt wurden, heute beispielsweise als Grünflächen, Spielplätze oder für Cafés verwendet werden können.  

Anschließend wurde mit den Schülern erörtert, in welchen Bereichen sie aktuell Probleme im Verkehr sehen und wie diesen Problematiken zukünftig entgegengewirkt werden kann. Auch hier wurden die Jugendlichen aktiv eingebunden und zusammen mit ihnen an möglichen Lösungsansätzen gearbeitet. Dabei spielte die Sicherheit auf dem Fahrrad eine entscheidende Rolle, da die meisten der Schüler das Fahrrad für den täglichen Weg zur Schule nutzen. 


Was sich Schüler in Bocholt wünschen

Ein wesentlicher Bestandteil für eine lebenswerte Stadt ist für die Schüler, dass genügend Platz für Freizeitaktivitäten in Form von beispielsweise weiträumigen Parks oder Cafés zur Verfügung steht. Außerdem wünschen sie sich ein attraktives Berufsangebot, sowie die Möglichkeit schnell, sicher, bezahlbar und komfortabel von A nach B zu gelangen. 

Aktiv gestalten

Den Jugendlichen wurde anhand von Visualisierungen gezeigt mit welchen Problemstellungen, Städte sich aktuell konfrontiert sehen. 

Nach der Sensibilisierung der Schüler für Problemstellungen im Verkehrssystem wurden ihnen mögliche Lösungsansätze vorgestellt. Hierzu zählten beispielsweise der Ausbau des öffentlichen Verkehrs- und Radnetzes, die Schaffung von neuen Sharing-Angeboten sowie die Möglichkeit zukünftig über gebündelte Anwendungen Mobilitätsträger leichter miteinander kombinieren zu können. Am Ende des ersten Tages hatten die Schüler die Möglichkeit, ihre eigenen Ideen und Vorstellung einer „lebenswerteren“ Straße mit Hilfe eines digitalen 3D-Tools zu simulieren und sich anschließend gegenseitig vorzustellen. 

Was ROSE aus dem Workshop mitnimmt

Die Schüler wünschen sich für ihren Schulweg und zu ihren Freizeitaktivitäten übersichtlichere Kreuzungen, kürzere Wartezeiten an Ampelanlagen, mehr Abstellmöglichkeiten für ihre Räder sowie breitere Radwege. 


Fahrtechniktraining mit den Schülern

Der zweite Workshop-Tag war praxisorientierter. Unter der Leitung des ROSE-Teams verbesserten die Jugendlichen ihre Balance, das Kurvenfahren, das Umfahren von Hindernissen und ihre Fahrtechnik. Schritt für Schritt konnten die Schüler ihre anfänglichen Unsicherheiten überwinden und entwickelten immer mehr Spaß am Radfahren.  

Doch bei einem Workshop sollte es nicht bleiben…

Da der erste Workshop von den Schülern so gut angenommen wurde, organisierte ROSE einen Weiteren für die Mountainbike-AG an der Gesamtschule Bocholt. Auch bei diesem Kurs stand der Spaß am Radfahren im Fokus. In lockerer und entspannter Atmosphäre wurden den Schülern wertvolle Tipps und Tricks mitgegeben, die ihnen den Umgang mit dem Fahrrad erleichtern. Aufgrund unterschiedlicher Altersstufen und unterschiedlicher Fähigkeiten der Schüler wurden die Übungen ganz individuell angepasst. Von Übungen, die das einhändige Fahren verbessern bis hin zu ersten Sprüngen konnten die Schüler in ihrer eigenen Geschwindigkeit das Fahrrad kennenlernen und ihre Balance sowie ihre Fahrtechnik verbessern. Ein kleines Highlight des Workshops: als Dankeschön haben die Teilnehmer einen Fahrradhelm geschenkt bekommen, denn bei ROSE heißt es: ``safety first´´.  

Doch wieso macht ROSE diese Schulworkshops?

ROSE möchte den Radverkehr fördern und deutlich voranbringen, da das Fahrrad nicht nur enorme Vorteile für unsere Umwelt, sondern auch für unsere eigene Gesundheit bietet. Einerseits es das nachhaltigste und umweltschonendste Fortbewegungsmittel und andererseits fördert es unser Herz-Kreislauf-System, unsere kognitiven Fähigkeiten und unsere Ausdauer. Gerade für Kinder und Jugendliche, die heutzutage vermehrt sitzen und sich weniger bewegen, ist es ein willkommener Ausgleich. Damit dies sicher und stressfrei möglich ist, muss man das Fahrradfahren richtig lernen und auch das Fahrrad in verschiedenen Situationen zu lenken wissen. Um diese Grundlage zu schaffen, veranstaltet ROSE die Schulworkshops. 

Und jetzt?

Das positive Feedback und der Input der Schüler für eine zukunftsorientierte Stadt- und Verkehrsplanung bestärkt ROSE darin, Mobilität allen Personengruppen zugänglich zu machen. Mit Projekten wie diesem sollen mehr junge Menschen dazu ermutigt werden, sich aktiv in die Gestaltung des öffentlichen Raums einzubringen. Zukünftige Workshops sind bereits in Planung!